Marko Lulić wurde 1972 in Wien geboren und wuchs in Wien und Kroatien auf. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste sowie an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Seit 2009 unterrichtet er an der Akademie der bildenden Künste. 2010 wird er auch eine Klasse an der Sommerakademie in Salzburg übernehmen.
Marko Lulić stellt seit 1994 aus. Er hat eine Meta-Sprache entwickelt, die mit dem Wissen und der Kritik an Ideologien und historischen Avantgardebewegungen operiert. Der Künstler arbeitet mit sich überlagernden Referenzen, Übersetzungen und Transfers und hinterfragt die Möglichkeit und Unmöglichkeit von Skulptur in der Jetztzeit.
Er ist in mehreren Medien tätig, darunter auch Video, das man in seinem Werk auch als Thematisierung von Skulptur in einem anderen Medium lesen kann. In diesen Videos beschäftigt er sich mit dem Verhältnis von Körper und Skulptur im öffentlichen Raum ebenso wie mit den Repräsentationsformen von Kunst im Allgemeinen. Im Rahmen von Einzel- und Gruppenausstellungen waren seine Skulpturen, Objekte, Installationen und Videos bisher u.a. in der Secession und im neuen Kunstraum Bawag Contemporary zu sehen, aber auch international im Frankfurter Kunstverein, im Storefront for Art and Architecture, New York oder dem Museum für Gegenwartskunst, Belgrad.
Architekturmodell postrevolutionärer Spielplatz.
Gips, Kistensperrholz, Teaköl, 145x36x25 cm, 2006/07,
Foto: Sven Adelaide
Ausschlaggebend für die Juryentscheidung, den diesjährigen Preis des Kardinal - König - Kunstfonds dem 1972 geborenen Marko Lulic zuzuerkennen, war der offene und ambivalente Zugang des Künstlers zu der Idee des „Kunstwerkes“. Von der Einreichung, einem potenziellen „postrevolutionären Denkmal-Modell“ ausgehend, erschließt sich sein künstlerisches Vorgehen gleichsam als soziopolitische und geschichts-kritische Recherche, die Typen und Formen künstlerischer Huldigung in diktatorischen Regimen aufs Korn nimmt. Er erkundet die Maßstäblichkeit von Kunstwerken und Architekturen und deren Anspruch auf Dauer und Gültigkeit. Seine Arbeiten stehen - bisweilen nicht ohne ironische Distanziertheit - für dieses Netzwerk an Untersuchungen und Strategien gleichsam wie das sichtbare, signalhafte Zeichen für einen umfassenden, unauslotbaren Themenkomplex, der in Zeiten der Verunsicherung durch wirtschaftliche und nationale Hegemonien von großer Relevanz ist.
Hubert Blanz, Bernhard Buhmann, Christian Eisenberger, Siegfried Fruhauf, Eva Grubinger, Marlene Haring, Christoph Hinterhuber, Judith Huemer, Anna Jermolaewa, Peter Köllerer, Roland Kollnitz, Moussa Kone, Martin Krenn, Elke Krystufek, Tatiana Lecomte, Anita Leisz, Marko Lulic, Haruko Maeda, Klaus Mosettig, Periscope (Heizinger/Schmirl), Katrin Plavcak, Esther Stocker, Kamen Stoyanov, tat ort (Berlinger/Fiel), Sofie Thorsen, Nadim Vardag